János Sablatura

XVI. The Tower [3. of Big 5]

Datum
22. November 2020
Originaltext

22.11.2020 | Traum

Es regnet und ein Sturm tobt rasend gegen einen kalten Metallturm. Ich klettere nach oben. Die Erde habe ich vergessen. Der Himmel ist mein Verlangen. Steil ragt die spindeldürre Konstruktion aus einem wild durchwachsenen Wald hinaus und streckt sich lechzend zweihundert Meter dem dunklen Firmament entgegen. Je höher ich komme, desto wilder schwankt der Turm. Er droht zu bersten unter der enormen Spannung und ich klammere mich fester an die gleichgültigen Metallstreben. Meine Kraft schwindet, doch ein unbeugsamer Drang verzehrt meinen Geist. Ich muss weiter.

Ich bin fast oben als der Regen sich zu einem heftigen Gewitter wandelt. Und die Stahlsäule pendelt hin und her, wie ein gigantisches Metronom. Blitze bersten tosend krachend an mir vorbei. Gewaltige Säulen voller Energie und Licht. Und für einen kurzen Moment erstarrt die Zeit zu einem fatalen Gemälde der unaufhaltbaren schrecklich schönen Sinfonie der Natur. Das Schicksal nimmt seinen lauf. Ein Blitz trifft den Turm und das kalte Metall glüht hell auf. Ein wilder Schock trifft meinen Körper während blau-rote Flammen um das Gerüst rasen und es zu einer Fackel von Chaos und Zerstörung wandeln. Der Turm beugt sich der brutalen Furie der Natur und ich falle. Falsche Hoffnung löst sich auf und ein schwarzer Abgrund öffnet sich unter mir. 

Dunkelheit verschlingt mein Wesen. Fängt mich auf mit warmen wattigen Händen. Wiegt mich zart in einen süssen Schlaf, während ich tiefer sinke in den Schlund der Erde.

Einen Monat später manifestierte sich der Traum teilweise: Ich hatte einen bad Trip auf Ecstasy.

Der Traum ist zumindest Anfangs auch synchron mit dem Erlebnis im Sommer 2019 als ich auf das Fanellgrätli beim Selvasee geklettert bin und es angefangen hat zu Gewittern. Oben angekommen sah ich einen massiven Blitz direkt vor mir einschlagen. Ich war 10 Meter entfernt vom Tod. Und nur Gott weiss wieso es an einem warmen Sommertag gehagelt hat..